Wie Felix von Eckardt zu seinem Grundstück kam

Felixhöhe - Ehemaliges Landhaus von Felix von Eckardt
Felix von Eckardt, Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 16.2.1952-30.4.1955 und vom 1.7.1956-30.6.1962

(Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-P000185 / CC-BY-SA 3.0)

Quelle: Auszug aus seinen Lebenserinnerungen „Ein unordentliches Leben“ von Felix von Eckardt, 1. Auflage 1967, Econ Verlag,, Seite 469 f., Von Eckhardt beschreibt die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Abschluss des Vertrags über die Rückgliederung der Saar an die Bundesrepublik:

„ … Ehe ich ein Wort über diesen im besten Sinne nationalen Feiertag schreibe, sei mir noch erlaubt, eine rein persönliche Geschichte zu erzählen. Der Kanzler (Anmerk. d. Red.: Konrad Adenauer) zog sich nach der Abfahrt von Königswinter in sein Abteil zurück. Ich selbst beschloß zu frühstücken. In Koblenz bestieg der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Dr. Altmeier, den Zug, und so frühstückten wir zu zweit. 1954 war ich mit Freunden, zu denen der Schauspieler Paul Kemp gehörte, mit dem ich während der Nazizeit manchen Film gedreht hatte, in das schöne Wiedtal gekommen. Wir versuchten, in der Wied mit wechselndem Erfolg Hechte zu fangen. Spaziergänge führten meine Frau und mich über die sanften Höhen, und eines Tages kaufte ich dort ein Terrain in besonders schöner Lage. Meine Bemühungen um eine Bauerlaubnis scheiterten am Schönheitssinn des Landschaftspflegers. Dann zogen wir nach New York, kehrten zurück; nun saß ich durch Zufall meinem Landesfürsten gegenüber und erzählte ihm unsere Situation. Der Ministerpräsident erklärte, die Angelegenheit sofort in Ordnung bringen zu wollen. Frech, wie ich nun einmal bin, riet ich ihm von diesen Bemühungen ab, da sie meiner Überzeugung nach die Machtfülle eines Ministerpräsidenten überstiegen. ‚Ein Landrat‘, meinte ich, ‚ist natürlich in einem solchen Fall schon ernster zu nehmen‘. Ob mein Widerspruch Altmeier nun reizte, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls kam 14 Tage später die Baugenehmigung. Auf diese Weise bekam ich mit meiner Familie wieder ein Refugium, einen Mittelpunkt für die Familie, wie es einst unser Hof in Mecklenburg war. Als das Haus auf seinem schönen Platz stand, meinte selbst der Landschaftsfpfleger, es passe großartig in die Gegend und verschönere sie nur. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in der Bibliothek hoch über der Wied. Ohne die Baugenehmigung wäre das Haus nicht entstanden und dieses Buch vielleicht niemals geschrieben worden. Ob der Leser dadurch einen Verlust erlitten hätte, kann er nur selbst beurteilen.“

Die Redaktion bedankt sich bei Herrn Werner Klöckner für den freundlichen Hinweis zu den Informationen in den Lebenserinnerungen von Felix von Exkhardt.